Blog 8 – Innerlich taub und kalt

Hoffnungslosigkeit, innere Leere und emotionale Taubheit belastet viele Menschen, die schon länger enormen Stress oder Krisen ausgesetzt sind. Unser Körper – Seele – System geht in eine Art Not-Aus Zustand. Betroffene fühlen sich leer, manchmal sogar wie tot.

 

Auch dieser Zustand ist ein Gefühl… also können wir mit ihm, genau wie mit unseren anderen Gefühlen, im Sinne von ACT hilfreich umgehen.

 

Wie unten in Rumys Gedicht „Das Gasthaus“ erwähnt, geht es darum, Gefühle willkommen zu heißen, ihnen einen Raum zu geben und zu schauen, welche Botschaften sie mitgebracht haben.

 

  • Traurigkeit – Was gilt es zu verabschieden?
  • Angst – Welche Art von Gefahr ist da?
  • Stolz – Welche Kompetenzen habe ich? Wie kann ich mehr davon einsetzen?
  • Innere Leere & Hoffnungslosigkeit – … Gar nicht so einfach. Was könnte hier die Botschaft sein?

 

Vielleicht: So kann es nicht weitergehen.

 

Fragen, die dieses Gefühl mitbringt könnten sein: Wie konnte es passieren, dass ich solange an meinen Bedürfnissen vorbei gelebt habe? Wie kriege ich jetzt eine deutliche Veränderung hin? Wie kann ich nun besser für mich sorgen?

 

Ein guter Tipp für die Begegnung mit der Hoffnungslosigkeit: Formuliere deine Vorsätze zur Veränderung so, dass die Hoffnungslosigkeit erst einmal bleiben darf: „Ich arbeite daran, anders zu leben, anders für mich zu sorgen, obwohl mein Verstand mir gerade noch erzählt, dass das hoffnungslos ist.“ Sonst entsteht zu viel Widerstand.

 

Ohne dass du die eigenen Werte und Ziele klar vor Augen hast, ohne dass du dich immer wieder konkret auf diese besinnen kannst, verlierst du schnell den Mut.

Nutze die nächsten Wochen, um mehr Klarheit über deine Werte und Ziele zu bekommen.

 

Und hier das versprochene Gedicht, das ich sehr liebe.

 

Rumi – Das Gasthaus

 

Das menschliche Dasein ist ein Gasthaus.

Jeden Morgen ein neuer Gast.

Freude, Depression und Niedertracht –

auch ein kurzer Moment von Achtsamkeit

kommt als unverhoffter Besucher.

 

Begrüße und bewirte sie alle!

 

Selbst wenn es eine Schar von Sorgen ist

die gewaltsam Dein Haus

seiner Möbel entledigt.

Selbst dann behandle jeden Gast ehrenvoll

vielleicht reinigt er Dich ja

für neue Wonnen.

 

Dem dunklen Gedanken, der Scham, der Bosheit –

begegne ihnen lachend an der Tür

und lade sie zu dir ein.

Sei dankbar für jeden, der kommt,

denn alle sind zu Deiner Führung geschickt worden

aus einer anderen Welt.